Neu: HBLA Sitzenberg - Pilzzucht in der Marktgärtnerei

Innovative Bio-Edelpilzzucht an der HBLA Sitzenberg: Nachhaltige Produktion und praxisnahe Ausbildung

Die HBLA Sitzenberg erweitert ihr Lehrangebot um eine innovative Sparte: die nachhaltige Zucht von Edelpilzen. Neben dem klassischen Gemüseanbau integriert die schuleigene Marktgärtnerei nun die Produktion von Kräuterseitlingen und Austernseitlingen. Dieser Schritt ermöglicht es den Schüler:innen, praxisnah eine ressourcenschonende und zukunftsfähige Anbaumethode kennenzulernen, die sowohl ernährungsphysiologische als auch wirtschaftliche Vorteile bietet.

Klimakontrollierte Pilzzucht mit hoher Effizienz

Die Edelpilzzucht erfolgt in einem speziell klimatisierten Container, der optimale Wachstumsbedingungen gewährleistet. Bereits nach wenigen Tagen sprießen die ersten Pilze, und die Ernte kann in einem regelmäßigen Zwei-Tages-Rhythmus erfolgen. Die Schüler:innen übernehmen dabei nicht nur die Betreuung der Pilzkulturen, sondern sammeln auch praktische Erfahrung im Umgang mit nachhaltigen Produktionssystemen. „Letzte Woche konnten wir bereits mehrere Kilogramm Pilze ernten! Kräuterseitlinge schneiden wir ab, Austernseitlinge lassen sich einfach abdrehen“, berichten Schülerinnen des 4. Jahrgangs begeistert.

Verarbeitung und Produktentwicklung als Teil des Lehrplans

Neben der Produktion liegt ein weiterer Fokus auf der Verarbeitung der Edelpilze. In der Lehrküche entstehen daraus schmackhafte Gerichte für das Internat, wie Pilzsuppen oder gebackene Pilzgerichte. Darüber hinaus entwickeln Schüler:innen im Fach Ökosoziales Produktmanagement innovative Produktideen, die das Sortiment der Marktgärtnerei erweitern und eine Wertschöpfung über den Verkauf der Frischpilze hinaus ermöglichen.

Nachhaltigkeit und ernährungsphysiologische Vorteile der Edelpilze

Edelpilze gelten als äußerst nachhaltige Lebensmittel, da ihre Produktion mit geringem Wasser-, Energie- und Flächenverbrauch auskommt. Sie sind eine wertvolle Quelle für pflanzliches Eiweiß, Ballaststoffe und essenzielle Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Ihr festes, fleischähnliches Aroma macht sie zu einer gefragten Zutat in der modernen Ernährung, sowohl als nachhaltige Fleischalternative als auch als geschmackvolle Ergänzung in klassischen Gerichten.

Pilzzucht als Perspektive für landwirtschaftliche Nischenbetriebe

Die HBLA Sitzenberg vermittelt den Schüler:innen nicht nur Wissen über traditionelle landwirtschaftliche Zweige wie Ackerbau und Nutztierhaltung, sondern legt auch einen Schwerpunkt auf innovative Betriebsmodelle wie Marktgärtnerei und Green Care. Die Pilzzucht ergänzt dieses Angebot ideal, da sie insbesondere kleinstrukturierte Betriebe vor neue wirtschaftliche Möglichkeiten stellt. Sie gilt als zusätzliche Einkommensquelle in landwirtschaftlichen Betrieben und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Produktionsmethoden in der Lebensmittelbranche. „In unserer Schule wird die Sortimentserweiterung unserer schuleigenen Marktgärtnerei besonders positiv aufgenommen. Die Pilze sind nicht nur ein innovativer Impuls im Speiseplan der Internatsküche und im Produktmanagement, sondern begeistern die Schülerinnen und Schüler auch als Kund:innen. Die erste Ernte war im Nu ausverkauft,“ freut sich die Schulleiterin DI Monika Schneier-Blesl.

Veröffentlicht am 11.03.2025